Legionellen: Wenn Wasserdampf krank macht

Derzeit häufen sich Presseberichte über kritische Legionellen-Befunde. In einem Greifswalder Wohnkomplex waren im Juni alarmierend hohe Werte festgestellt geworden. In Baden-Württemberg erreichte die Zahl der registrierten Legionellen-Infektionen Anfang August nach 20 Jahren ein neues Rekord-Hoch. 7 Menschen sollen hier infolge der Infektion bereits verstorben sein.

Wo liegen die Ursachen?

Die Kontamination des Trinkwassers durch Legionellen kann verschiedene Gründe haben:

  • unzureichende Wartung der Warmwasserinstallationen in Wohnhäusern
  • anlagentechnischer Aufbau der Trinkwasserinstallation
  • Nutzerverhalten (z.B. Nicht-Nutzung der Dusche während des Urlaubs)
  • Stillstand der Leitungen in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbädern, Schulen, Hotels (z.B. während der Lock-downs)
  • unsachgemäße Wartung von Rückkühlwerken oder Kühltürmen von Industrieanlagen

Wie stecke ich mich an?

Die gute Nachricht zuerst: Die durch Legionellen ausgelöste Lungenentzündung (Legionärskrankheit) ist weder von Mensch zu Mensch übertragbar, noch wird sie durch das Trinken von Wasser ausgelöst. Gefährlich wird es, wenn Sie vernebeltes Wasser mit hoher Legionellenkonzentration einatmen. Das kann u.a. beim Duschen passieren. Auch Belüftungssysteme, Luftbefeuchter und Klimaanlagen können legionellenhaltige Aerosole verbreiten.

Wie kann ich mich schützen?

Für Privathaushalte gibt es ein paar einfache Regeln:

  • Wasserleitungen kontinuierlich nutzen, um Wasserstillstand im System zu vermeiden
  • Leitungswasser nach längerer Abwesenheit auf über 60 Grad erhitzen und/oder heißes Wasser eine Weile laufen lassen
  • Entnahmestellen regelmäßig reinigen (Perlatoren, Duschbrause)

Das Wasser wird vom örtlichen Wasserversorger regelmäßig untersucht. Auch der Inhaber der Hausinstallation ist dazu verpflichtet.

Sie überzeugen sich lieber selbst von der Qualität Ihres Trinkwassers? Hier geht es zur Trinkwasseruntersuchung in Eigenkontrolle.

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