Festbettverfahren

(Abwasserreinigung durch belüftetes Trägermaterial)

Klärsystem, welches durch Belüftung von Trägermaterial (auf dem sich Bakterienkulturen ansiedeln) eine Reinigung des Abwassers erzielt.

  1. Bei dem Festbettverfahren gelangt das Abwasser zunächst in eine erste Kammer, welche das größte Fassungsvermögen aufweist. Hier trennen sich die Feststoffe im Abwasser von der Flüssigkeit, indem sie auf den Boden absinken.
  2. Über eine Austrittsöffnung gelangt das Abwasser in die zweite Kammer (bei größeren Anlagen ab 16-20 EW in den zweiten Behälter). Hier findet die eigentliche biologische Reinigung statt. Das Festbett ist aus einem Material auf welchem sich zum Abbau der organischen Schmutzfracht benötigte Bakterien ansiedeln. Ein Festbett kann z.B. aus Kunststoffröhren bestehen, die zu Blöcken gefasst in der zweiten Kammer montiert werden. Das Festbett kann jedoch auch anders aussehen.
    Damit die Bakterien mit genügend Sauerstoff versorgt werden, um zu "atmen", wird das Festbett mit Luft durchströmt, welches von einem Belüfter über eine Schlauchverbindung dorthin gedrückt wird.
    Rotationstauchkörper sind auf Rollen oder Kreiseln angebrachte Festbetten, die ähnlich einem Wasserrad, mit der einen Hälfte im Abwasser angebracht sind. Das Festbett wird jeweils durch das Abwasser und durch die Luft gedreht und erhält so genügend Sauerstoff.
  3. Abschließend gelangt das Abwasser in eine dritte Kammer, die als Nachklärung dient. Bei einigen Anlagen werden die restlichen Feststoffe, welche hier noch auf den Grund sinken wieder zurück in die erste Kammer gepumpt. Das geklärte Abwasser der Nachklärung kann von hier aus versickert, verrieselt oder in einen Vorfluter eingeleitet werden.

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